hdl:11353/10.1063564 doi:10.25365/phaidra.121 https://phaidra.univie.ac.at/o:1063564 2020-01-15 2020-01-15 Über Umwege zu Müttern und Vätern gemacht: Reproduktionstechnologien und die (Ko-)Konstruktion von Technik und Geschlecht am Beispiel österreichischer Kinderwunschkliniken The aim of this article is to elaborate the (co-)construction of technology and gender using the example of presentation and discussion of the use of assisted reproductive technologies in Austria. The analysis is based on feminist, technology-critical approaches. The procedures of assisted reproductive technologies have opened up new under-standings of nature. The concepts of motherhood and fatherhood are subject to constant change. The binary gender relations between women and men are still regarded as stable, although from a feminist, technology-critical point of view there is an am-bivalent relationship between the use of technology and the interfered gender categories. Women are mostly seen as only users, while men are pushed into the background. The use of assisted reproductive technologies and the closely intertwined medical risks or legal regulations are justified with socially constructed attributions and desires such as good motherhood and femininity. Although it is rarely discussed, the use of technology in the discourse of reproduction no longer represents a marginal medical phenomenon. The materiality of assisted reproductive technologies altered the meaning to the newly emerging social norms. Ziel des vorliegenden Artikels ist es, die (Ko-)Konstruktion von Technik und Geschlecht am Beispiel der Darstellung und Thematisierung des Einsatzes der Reproduktionstech-nologien österreichischer Kinderwunschkliniken herauszuarbeiten. Grundlage für die Analyse sind feministische, technikkritische Ansätze. Die Verfahren der assistierten Reproduktion strukturieren neue Verständnisse von Natur. Die Auffassungen von Mutter- sowie Vaterschaft unterliegen einer laufenden Veränderung. Die binären Geschlechterverhältnisse zwischen Frauen und Männer gelten nach wie vor als stabil, obwohl aus feministischer, technikkritischer Sicht ein ambivalentes Verhältnis zwischen Technikeinsatz und vermittelten Geschlechterkate-gorien existiert. Frauen werden meist als alleinige Nutzerinnen gesehen, während Männer in den Hintergrund treten. Technikeinsatz und damit einhergehende medizini-sche Risiken sowie rechtliche Rahmenbedingungen werden mit Hilfe von sozial kon-struierten Zuschreibungen und Wünschen wie guter Mutterschaft und Weiblichkeit gerechtfertigt. Der Technikeinsatz im Bereich der Fortpflanzung und Reproduktion stellt nicht länger ein medizinisches Randphänomen dar. Die Materialität der Repro-duktionsmedizin ist strukturgebend für die neu entstehenden sozialen Normen und Werte. assisted reproductive technologies, gender structures, (co-)construction, technology Bock, Lisa (Institut für Soziologie) All rights reserved working Paper deu Institut für Soziologie assistierte Reproduktion, Geschlechterstrukturen, (Ko-)Konstruktion, Technik application/pdf